Borussia Dortmund – Hertha BSC 3:1

Zuschauer: 80.500

Der ganze Spaß begann ein paar Tage vorher, als unser Extremsportler Fliese mal eben feststellte, dass sein Kreuzband gerissen ist und er somit die Fahrt nicht antreten konnte. Des einen Freud, des anderen Leid und somit beschloss ein anderes Gruppamitglied, sich auf die Reise nach Westfalen zu begeben.

Nach der Übernahme in Tegel hat Marn noch schnell sein Desinteresse an Verkehrsschildern gezeigt und parkte den Gaswagen im Absoluten Halteverbot. Nun ja. Schon vor der Ankunft an der Aral Tankstelle am Kaiserdamm wurde an die wilden Fantasien mit Andi H. aus Bielefeld angeknüpft. Mein persönlicher Favorit war, dass er am ganzen Körper abgeleckt werden sollte, nach einer Sonderzugfahrt im Hochsommer. Sehr sehr schön was da alles so geäußert wurde. Am zweiten Treffpunkt dann der erste Schreck, ein Mitglied der Besatzung war nicht erschienen. Nach der vorabendlichen Schlager-Sprachnotiz hätte man erahnen können, dass PP mit betagten Damen im Arm zu Roland Kaiser schunkelt. Ohne Rücksicht auf Verluste setzte sich das Gruppa Mobil in Bewegung. Ziel: Dortmund.

Die Dortmunder, zu dem Zeitpunkt seit 8 Spielen unter Tuchel in Folge ungeschlagen, erzielten in jedem Spiel gefühlt 12 Tore. Tuchel, der auch mal kurz mit Hertha in Verbindung gebracht wurde, hat somit den besten Saisonstart der Borussia hingelegt. Denkbar schlechte Voraussetzung für unsere offensivschwache alte Dame. Marn hoffte derweil wahrscheinlich immer noch, dass bei Champions League Sieger Kalou nun endlich mal der Knoten platzt und er das Spiel seines Lebens macht. Oder wenigstens ein Tor schießt, wo ihm das lederne Rund nicht nur vor dem leeren Tor vor die Füße springt.

Auf Höhe Magdeburg machte sich die Nachricht breit, dass Vedad Ibisevic vom Vfb Stuttgart verpflichtet wurde. Letzter war zuletzt 14 Pflichtspiele in Folge ohne Torerfolg, bleibt also abzuwarten wie sinnvoll dieser Transfer war. Vielleicht netzt er ja beim nächsten Heimspiel gegen den Vfb.

Bei der nächsten Pullerpause dann das Highlight der Fahrt, von weitem konnte gesichtet werden, dass eine junge Frau etwas kleines plüschiges mit einer Leine über den Rastplatz führte. Nicht lang gekleckert und sofort die Kontaktaufnahme mit dem jungen Pärchen Wolfenbüttel aufgenommen, die gerade auf dem Weg waren ihr 5.!Frettchen zu erstehen. Rund um das ohnehin schon sehr kleine Auto der beiden legte sich ein, sagen wir mal, strenger Geruch. Ein Blick in den Kofferraum schaffte dann Klarheit, die beiden hatten ihre vier Frettchen zum angewöhnen schon mal mitgenommen. Wer es denn braucht. Nach kurzem zoologischem Fachgeschwafel machte der männliche Begleiter noch schnell ein Abschiedsfoto mit Albinofrettchen. Er sah übrings nicht sehr begeistert aus von der Shoppingtour von seiner Holden und hatte vermutlich am Samstag Nachmittag besseres vor als Frettchen zu kaufen und im Kofferraum anzugewöhnen. Vermutlich hatte die junge Dame wohl andere Vorteile, die ihn über dieses Prozedere hinwegblicken lies. Nunja, wer es denn braucht!

Zurück im Neuner glänzte Jakob noch mit Fachwissen und erklärte den Unterschied zwischen Frettchen und Wieseln.

In Dortmund angekommen, noch schnell von den Behelmten in den Gästeblock geführt und los ging das unaufhörliche Sonnenbad in Nordrhein Westfalen. Bei circa 1000 Grad und direkter Sonneneinstrahlung waren es noch 1000 Stunden bis zum Anpfiff. Zum Spiel kann man eigentlich nicht viel sagen, außer das es nicht unmöglich gewesen wäre, hier etwas mitzunehmen. Kalou netzte wieder einen Abstauber ein und lief immernoch seinen eigentlichen Fähigkeiten hinterher.
Borussia Dortmund - Hertha BSC  009
Mitte der zweiten Halbzeit begann dann der Ordnungsdienst Wasser in den Gästeblock zu reichen und versorgte die mitgereisten Herthaner umsonst mit Flüssigkeiten. Hut ab! Als dann jedoch Becher mit Bierähnlichem Inhalt gereicht wurden, wurde ich doch misstrauisch. Nach kurzen Geschmackstest konnte ich warme Apfelschorle identifizieren, also weiter nach oben gereicht. Im Anschluss stellte ich mir die Frage, ob das genauso bei einem Spiel gegen die Kohlekinder aus Gelsenkirchen passiert wäre!

Abpfiff- 3:1 für Dortmund, also doch keine Punkt, trotz kleiner Hoffnungen meinerseits, vielleicht doch wieder etwas mitnehmen zu können.

Im Auto angekommen, wurde erstmal etwas Isotonisches zu sich genommen, das angenehm kalt war durch die elktronische Kühlbox mit Zigarettenanzünderstecker, was es also nicht alles gibt.

Auf dem Heimweg auf der Autobahn hat sich bei einem schier ewig erscheinendem Listenspiel der der Totalausfall des Tages rauskristalisiert. Gesucht waren Fußballvereine, die die Farben Grün im Wappen oder Trikot tragen. Nach den ersten zwei Runden, in denen alle gänigen Erst- und Zweitligsten genannt wurden, kam PP mit der Antwort Brasilien um die Ecke. Brasilien! Keine Gelbe sondern sofort raus. Bei dem Spiel stellte sich ein fundiertes Fachwissen vom Böttchler heraus, der unzählige Brandenburger Dorfvereine aufzählte und dann international weitermachte. Neidlos muss man anerkennen, das kann er!

Nach kurzem Ausruhen der Augenlieder rollten wir auch schon in Berlin ein und waren um 0 Uhr wieder am Treffpunkt am Flughafen Tegel. Mit dem Taxi noch schnell nach Hause und um 0.30 tiefschlafend im Bett liegen.

Am nächsten Morgen im Büro musste ich mir von einer Kollegin, welche BVB Fan ist, noch ein paar Sprüche drücken lassen, aber alles halb so wild!

Danke an Mike fürs tapfere Fahren.

Schreibe einen Kommentar

Dein Kommentar wird vor der Veröffentlichung geprüft.