Nach einer legendären Auswärtsfahrt gen Göttingen am Sonnabend, die mit Fussball soviel zu tun hatte wie Berkenbrück mit Mexico City, stand Teil II des Wochenendes an. Als Legator der GS fuhr ich am frühen Sonntag morgen mit dem verkeimten Zafira des Vortags zum Alexanderplatz. Viel zu früh angekommen, ging ich erstmal im bekannten 24h- Bäcker des Bahnhofs frühstücken. Die unfreundliche Bedienung wurde scheinbar entlassen. Berlins Nachschwärmer danken herzlich!
Der Doppeldecker war heut der einzige Bus aus Berlin. Ich lasse diese Tatsache unkommentiert im Raum stehen. Kein Wunder also das alles was irgendwie mit Hertha zu tun hat im Bus zufinden war. Die Hinfahrt war normal, aber nicht Spektakulär. Als ich mir mit meiner Sitzplatznachbarin schöne Fotoalben fertig angesehen hatte, wurde bekannt das die einzig richtige Pause der Hinfahrt entfallen würde, da bei einer kurzen “Mädchen- Pause”, zwei vergessen wurden. Manche lachten, andere fluchten, andere ballerten, andere Krautliebhaber begossen den Bus samt seinen Insassen. Die Diskomusik war geil, Mike Krüger wurde zu oft gespielt und die Onkelz nervten mich. Einige Alt- Herthaner hatten 1000 Geschichten vom Skatverein und früheren Auswärtsfahrten parat, bevor sie einschliefen.
In Duisburg angekommen ging es sofort ins Stadion, indem heute fast alles (inkl. Zaunfahnen) verboten war. Aus eigenem Antrieb befragte ich die Ordnungskräfte heute mal nach dem Grund. Die Antwort: “Feuerschutzbestimmungen”. Sehr originell.
Die restliche Zeit vor dem Anpfiff beschmutzten Verrückte den Block und die sanitären Anlagen. Da ich cool und akzeptiert sein will hab ich mitgemacht. Jeder brauch halt Freunde. Man versuchte die Kälte durch gute Laune zu vergessen, was teilweise ganz gut gelang. Spätestens als die Antifa-Ultras den Gauleiter im Nebenjob (Linienrichter) beschimpften.
Anpfiff. Das Spiel plätschert normal vor sich hin. Die Stimmung ist für einen Bus ganz gut. Plötzlich dringen die Duisburger in den Strafraum ein, Vorsichtskandidat Madlung fällt den Ballführenden. Rote Karte. Elfmeter. 1:0 durch Tararache (20.) . Alles wie immer!?! Halbzeit. Duisburg startet besser und Lavric trifft nach einem Knaller von Lottner zum 2:0 (50.). Die Stimmung war jetzt tot. Außer “DIETER HOENESS SCHLÄFST DUCH NOCH??” und einem gelegentlichen Ha Ho He war niemand mehr in der Lage die Blau-Gelben richtig anzufeuern. Diese gaben sich Mühe, ohne dabei zu glänzen und mehr als das 2:1 durch Bastürk (68.) war nicht mehr drin.
Die Duisburger veranstalteten eine Choreo, mit dem Motto “Buenos dias Me$$ias” aus dem bekannten Fanta4- Song, die aber nicht sonderlich gelang. Eine Fahne scheinen die nicht zu haben. Stimmung gab es eigentlich nur bei ihrer Stadionhymne und beim Wechselgesang mit uns. Hier der Wortlaut- Duisburg: “EMM ESSS VAAO”, – Berlin: “HOENESS RAUS”. Ging etwa 5mal hin und her!
Immerhin stellten sich einige Spieler den enttäuschten Anhängern. Schlecht gelaunt ging es zurück zum Bus wo auch endlich die ‘Sektion Green Peace’ eingetroffen war und alles versperrte, so dass ein paar Zugfahrer fast ihren Zug verpassten, da sie nicht zum Bahnhof gelassen wurden. Nein das ist nicht lächerlich!! Überhaupt nicht. Wahrscheinlich werden die 2 Hanseln die Duisburger angreifen, nachdem sogar die Fanbetreuung bestätigte das sie zum Zug müssen. Kopf schütteln ohne Ende!!
Im Bus war Trübsal angesagt. Bis kurz vor der McDonalds Pause plötzlich wieder Stimmung aufkam. Die FB Berlin sangen ein Liebeslied um eine allgemein bekannte Dame aus dem vorderen Teil des Busses nach hinten zu locken. Der Alkohol floss und man amüsierte sich erstaunlicher Weise besser als auf der Hinfahrt.
Fazit: Reißt euch alles auf, IHR SPIELT FÜR HERTHA!!!
kbk 2006