Mainz 05-Hertha BSC (2:2) (25.3.06)

      Kommentare deaktiviert für Mainz 05-Hertha BSC (2:2) (25.3.06)

140Wie sehr oft, wenn die Auswärtsspiele im tiefen Westen stattfinden, musste man heute vor Zeiten aufstehen, in sofern man sich überhaupt hingelegt hatte. Etwas schwach das heute nur ein 50er HB-Bus in die ZDF-Metropole aufbrach, ich hätte gedacht das Spiel interessiert mehr Leute. Die Hinfahrt wird wohl für den einen oder anderen legendär gewesen sein.. Mir verschlug es manchmal die Sprache. Gerade die hintere Fraktion des Busses war schon vor dem Frühstück ordentlich besoffen. So konnte man unter anderem folgende Abfolge beobachten: Pulle Wodka auf ex // Brechreiz // Pulle Rum (oder so) auf ex // Brechreiz usw..von einer Person (!), die trotzdem für den ganzen Tag fitt blieb und oft den Entertainer darstellte. Vor allem die “Michael Jackson Klatsch und Gesangseinlagen” werden wohl unvergessen und oft kopiert bleiben. Im vorderen Teil wurde meist gechillt oder einige Casanovas versuchten die nahezu einzige Frau im Bus zu erobern, diese musste heute schon sehr viel ertragen..

In der Nazihochburg (soviele NPD-Plakate hängen ja nichtmal in Luckenwalde) angekommen, konnte man das Stadion schon sehen als uns die grüne Fraktion schön von dort ins Niemandsland weglotste. Irgendwo kam man dann unter einer Brücke an (“Gästeparkplatz”) und konnte unzählige Mannschaftswagen und Legionen betrachten, die das Empfangskommando bildeten. Die freundliche Begrüßung des Capos war ” Fliegt eine Flasche, fahrt ihr alle sofort wieder nach Hause”. Ein sehr herzliches Willkommen. Alle Insassen wurden pingelig durchsucht, ein interessantes Beispiel ist, dass sie meine Zigarrenpackung aufgerissen haben die noch versiegelt war..

Vor dem Stadion wurden dann noch die Freunde aus KA begrüßt und dann ging es rein in den Block. Wie schon vermutet war es recht eng, was aber nicht bedeutet das man besonders viele echte Berliner und Supportorientierte dabei hätte..Einige sangen sogar die Mainzer Karnevalslieder mit. Auf meine Anfrage hin erklärten sie, dass sie in einem Berliner Karnevalsclub seien und für sie eine Fahrt nach Mainz das absolute Highlight sei. Na stark. Noch eine Stufe höher war dann der Herthaner der das “Königsblau Lied” (“Blau und Weiss ein Leben lang”) der Scheisser sang. Wo war ich nur gelandet?

Das Spiel begann gar nicht so schlecht und mein persönlicher Lieblingsspieler aus Serbien köpfte das 1:0. In der zweiten Halbzeit wurden die Rot-Weißen dann deutlich besser schafften durch Thurk den Ausgleich per Elfmeter. Dann sogar das 2:1 durch den ehemaligen Karlsruher Conor Casey. Alles sah nach einer erneuten Auswärtsschlappe aus als Superstar Marco Pantelic tatsächlich noch das 2:2 in der Nachspielzeit köpfte. Ein Tor bei dem wirklich alles passte. Schade nur das nicht irgendein anderer die Tore schießen konnte.

Die Stimmung im Block war heute zwischen Himmel und Hölle, meist aber eher in profanen Sphären anzusiedeln. Nach den Toren war Party angesagt, sonst sangen die üblichen Verdächtigen. Einige “Hoeness-Raus”- Plakate und Schals hatten den Weg nach Rheinland-Pfalz geschafft und schmückten den Block. Das Mainzer Publikum wusste teilweise schon zu beeindrucken, denn ich kenne nicht viele Stadien in den der ein oder andere Fangesang von allen Rängen erschallt. Die Supportlenkung der USM war allerdings nicht berauschend.

Nachdem Spiel wurde der Bus noch ca. 2h aufgehalten, da es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei unmittelbar vor der eigentlichen Abfahrt kam. Die eigentlich banalen Auslöser waren von beiden Seiten unnötig, der folgende Einsatz der Eliteeinheit ,wie leider so oft, vollkommen überzogen und erschreckend.

Die Rückfahrt war unterhaltsam, zusammen mit 4 Karlsruhern wurde gefeiert, ein geiles altes Video geschaut und gesoffen. Leider verspätete sich die Widerankunft dank der Geschehnisse in Mainz, einer Brückensperrung und unglaublichem Nebel. Um 7.00 lag ich in meiner Neuköllner WG…

Fazit: Gute Auswärtsfahrt und eine gerechte Punkteteilung.

kbk 2006