Hertha BSC – Hoffenheim 1:0

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Zuschauer: 37.045

Wir müssen uns ermahnen mehr Spielberichte zu schreiben. Da will ich mit gutem Beispiel voran gehen und ein bisschen in die Tasten hauen. Das Problem ist natürlich die Motivation. Und nun verrate ich Euch ein Gruppa-internes Geheimnis: Die Homepage ist seit ein paar Jahren offline. Irgendwie kriegen wir es nicht gebacken, die wieder zu beleben. Also landen die Berichte bislang im Berichte-Ordner. Das bringt natürlich nicht so viel und somit halten sich die Kollegen auch mit dem Schreiben sehr zurück. Na mal sehen. Vielleicht könnt Ihr diese Zeilen ja eines Tages lesen.

Hertha gegen Hoffenheim. Da stelle ich mir wieder die Gewissensfrage. Will ich die gegnerische Mannschaft überhaupt beim Namen nennen? Geil ist auf jeden Fall, dass die Hoffenheimer Idioten im Moment auf Platz 18 stehen und im Gästeblock höchstens 200 Leute auftauchten. So soll es sein. Verschwindet einfach wieder.. Macht den Platz für interessante Gegner frei. Ach nee, RB steht ja in den Startlöchern. (Fast vergessen.)

Die Welt wankt, immer, aber im Moment besonders. Die Terroranschläge von Paris haben uns die Problematik deutlicher in die Nähe gerückt. Die Menschen haben Angst, was ich gut verstehen kann. Es war aber auch klar, dass die Rechtspopulisten und Nazis die Anschläge nutzen würden, um gegen Flüchtlinge zu hetzen. Immerhin würden diese den Terror nach Deutschland bringen. Ja, stimmt. Der Terror hat unser nahes Umfeld erreicht. Aber nicht durch Flüchtlinge (die die Opfer von Hass und Gewalt sind), sondern durch den Rechtsruck, der das Land erschüttert. So kam es nach einer NPD-Demo am Freitagabend in Jüterbog zu einem Sprengstoffanschlag auf die „Turmstube“. Ein Ort, an dem sich Flüchtlinge und Jüterboger regelmäßig begegnen. Ein Projekt, das von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern organisiert wird. Eine unsagbar wichtige Sache, wenn verhindert werden soll, dass die Menschen aneinander vorbei leben und Ressentiments entstehen. Der Raum, den die Verteidiger des christlichen Abendlandes zerstörten, gehörte übrigens der Evangelischen Kirche. Schlimme Geschichte, die sich leider in eine lange Reihe von rechtsradikalen Straftaten 2015 einreiht. Seit einiger Zeit haben wir als Gruppe persönliche Kontakte zu Flüchtlingen aus Jüterbog und waren somit natürlich besonders geschockt. Immerhin ist die Öffentlichkeit gut darauf angesprungen. Es gab sehr viele Presseberichte und auch der Bürgermeister A. Raue hat sein verdientes Fett wegbekommen. Der Typ geht gar nicht! Gebt den Namen mal in die Suchmaschine Eures Vertrauens ein.. Unfassbar! Um unseren Freunden etwas Unterstützung und Solidarität zu übermitteln, machten wir als Gruppe heute ein Foto mit Soli-Transparent: „Solidarität mit Flüchtlingen in Jüterbog. Nazi-Terror stoppen!“ Danke, dass sich auch HM und andere Leute an der spontanen Aktion beteiligt haben.

Im Stadion gab es dann, wie überall, eine Schweigeminute für die Opfer von Paris. Klappte fast. Leider wurde verpasst auch auf die anderen jüngsten Terroranschläge hinzuweisen. Beirut z.B. Das Leid ist überall das gleiche! Im Stadion waren niemals 37.000 Zuschauer. Das nervt mich an den offiziellen Zahlen. Offenbar werden permanent die Dauerkarteninhaber mitgezählt. Ich tippe auf ca. 25.000 Zuschauer. Das hatte US-Franky schon prognostiziert. Miese Zahl, vermutlich aus drei Gründen: Wintereinbruch, Terrorangst, Scheiß Gegner.
Hertha BSC - TSG 1899 Hoffenheim  001
Seit den letzten Pleiten gegen Hoffenheim ist die Sehnsucht nach einer ordentlichen Rache bei vielen Hertha-Fans groß. Ich nehme es vorweg: So richtig ist das heute nicht geglückt. Venant sagte zu Recht nach ca. 60 Minuten „Das ist kein gutes Spiel heute.“ Nein, wahrlich nicht. In den letzten Wochen lief es eigentlich rund und sah gut aus. Heute war es ein ziemlicher Krampf und ein ziemliches Rumgerutsche. Das lag natürlich auch am heftigen Schneefall – den ich liebe. Venant lachte auch über den Flockensturm. Es ist sein zweiter Winter. „Aber kalt“ sagt er. Ebenfalls zu Recht. Doch Wetterausreden zählen nicht im Profisport. Also – wir haben gewonnen, aber durch so eine Gurke von Tor, über die ich mich schwer freuen konnte. Eigentor von Polanski und dann noch nicht mal im Netz. Tore, bei denen der Ball nicht im Netz zappelt, sind eigentlich keine Tore. Ich konnte das noch nie leiden. Schon früher auf dem Schulhof machte mir das Fußballspielen eigentlich nur Spaß, wenn die Tornetze hingen. So bewies uns allen die Torlinientechnik das 1:0. Es fühlte sich an wie ein Treffer auf der Konsole. Ohne, dass ich wirklich wüsste wie das so ist Tore auf der Konsole zu schießen. Da müsst Ihr die Quadrataugen in unserer Gruppe fragen.

Was mich ärgerte war die Einstellung unserer Hertha. Die ganze zweite Hälfte über versprühten sie dieses „nicht schön, aber was zählt sind die drei Punkte“- Feeling. An und für sich nichts Schlimmes – wenn denn der Sieg im Sack ist. Und das war er nicht! Von daher hätte Hertha mehr auf das 2:0 drängen müssen. Hier heute mit nem Unentschieden rauszugehen, wäre nicht mal unverdient gewesen. Nach dem Abbau war der Olympische Platz bereits fast menschenleer. Merkwürdige Atmosphäre. Die Jungs hoben noch einen, wir brachten Venant zum Bahnhof und es hieß „Adieu“ für heute.

Nächste Woche geht’s gegen die Bayern.

Wie GSB-Luke sagen würde: „Da spuilts mia rrunta“

KBK#15