FC Ingolstadt – Hertha BSC 0:2

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Zuschauer: 14.100

„Lass uns Drogen nehmen und rumpf-fahren“

Ich hätte es wissen sollen: Noch während ich eifrig Notizen in mein Handy tippte und in einer Sufflaune heraus verkündete, ich würde den Bericht schreiben, hätte ich wissen MÜSSEN, dass das am Ende weder aus persönlicher Unterhaltung noch aus Gründen der Anerkennung irgendwie sinnvoll wäre. ABER so eine Fahrt wie die gestrige muss dokumentiert werden, sodass ich meiner mir selbst auferlegten Aufgabe nun nachkomme und dokumentiere, nicht aber ohne mich vorher darüber ausgelassen zu haben, schreiben zu müssen – schließlich gehört das zu einem Bericht wie das Amen in der Kirche (oh, dünnes Eis) oder der Krebs-Besuch bei einem A9-Auswärtsspiel.

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Benjamin du kleiner Elefant!

Dass der Mitarbeiter von Europcar bei Abholung unseres preiswerten aber zugleich minimal ausgestatteten Neuners (naja, Sitze und Klinke reichen auch) nicht zu genau auf den Führerschein von Moritz schauten, spielte uns in die Karten: So konnten wir unseren teuflisch ausgefuchsten Plan aufrechterhalten. Dieser sah vor, eine Fassade absoluter Unkenntnis seines Ehrentages zu wahren und im unpassenden Moment dann doch mit einer 1A-Benjamin-Blümchen-Torte hervorzutreten. Überhaupt ist eine Benjamin-Blümchen-Torte wohl offensichtlich der Inbegriff dessen, was als gelungene Geburtstagsüberraschung verstanden wird – und hat damit den Geburtstag im Ronald-McDonald-Kinderland auf Platz zwei verwiesen. Die Freude war jedenfalls –riesig–, möchte ich behaupten, auch wenn er es geahnt hat: Zu Torte, geschnitten mit einem Jagdmesser auf einer Mülltonne am Parkplatz Pörstental, serviert auf alten Hertha-BSC-Papptellern, gab es Sekt. Die Torte übrigens zu kalt, der Sekt zu warm. Ganz so, wie man es mag.

Während Marn und ich uns die Kopfschmerzen vom gestrigen Frittenbude-Konzert wegtranken, wurde allerhand Blödsinn gelabert. Das übliche – der Playboy, der an sehr ähnlicher Stelle schon letztes Jahr während der Love-Fahrt für Entzücken sorgte, konnte diesmal vor allem die Hinterbank begeistern, die mit fortwährendem „ooaaah“ und „jeil!“ die Berichte über Lifestyle und Breitling-Uhren quittierten (so nehme ich an). Die ausgefallene Art und Weise, wie BWL-Erstsemesterinnen ihre Lerngruppen gestalten, fand aber ebenso Anklang wie die mehr als perfekte Imitation eines Elefanten durch Paul Peter, die über Umwege zur Erkenntnis führte, dass Giraffen blaue und lange Zungen haben. Ach und apropos Erstsemesterinnen: Wer die mal in der Uni anflirten möchte, der macht das laut Paul Peter am besten im Jazzclub (hinterm Audimax gleich links).

Da der enge Zeitplan einen Besuch beim Krebs vor dem Spiel nicht zuließ, musste die Besatzung mit Leberkäs beim Fleischer direkt neben dem Fristo in Bayreuth Süd vorlieb nehmen. Ein mittlerweile traditioneller Haltepunkt für guten Leberkäs – bis dahin wurde der Großteil der Fahrt mit dem relativ neuen „Sag ein Wort, wir spielen entsprechend einen Song“-Spiel verbracht. Zugegeben, der Großteil der Songs war relativ mäßig, aber mit Rumpf, Beutel, Vogel, Gurke und Löffel wurden doch einige Perlen ausgemacht. Eine Playlist zum Selber-Genießen mit den Gewinnern der einzelnen Runden gibt es am Ende.

fc-ingolstadt-hertha-bsc-018-1Das Spiel in Ingolstadt fing so an, wie das letzte Gastspiel im Sportpark. Frühe Führung, diesmal durch Ibisevic nach einfachem aber effektivem Zuspiel von Haraguchi. Lukas und ich wunderten über uns die Art und Weise der Verteidigung der Ingolstädter, konnten im Ergebnis aber gut damit leben. Im weiteren Verlauf versuchten es die Schanzer natürlich immer weiter, aber Jarstein (twenty-two number one!) hatte einen ganz ordentlichen Tag erwischt und hat entweder ordentlich zugepackt oder die Rübe hingehalten. Obwohl Hertha wie so oft unfähig war, die eigenen Konter gefährlich auszuspielen, konnte Haraguchi ein zweites Mal auflegen und fand mit seiner Flanke Schieber, der allererstesahnemäßig den Ball knapp neben den Innenpfosten setzte und den Gästeblock erbeben ließ. Zwei Spiele, sechs Punkte – rechnet man das mal hoch, kann es keinen Zweifel geben, dass Hertha diese Saison mit 102 Punkten abschließt.

Der obligatorische Besuch beim Krebs hat sich als echte Geduldsnummer herausgestellt. Während ich drinnen noch mit dem Fangen einer Fliege zu beeindrucken wusste, konnte Marn sich beim Wie-oft-kommen-die-Kellnerinnen-noch-ohne-unser-Essen-heraus-Tippspiel knapp gegen die anderen Anwesenden durchsetzen. Wegen der Verzögerung kam es dazu, dass noch während alle ihr Wiener Schnitzel, Schnitzel Wiener Art, Haxe etc. genossen und die letzten Happen zerkauten, Jakob schon bezahlte und alsbald die Flucht antrat.

Die Rückfahrt war dann trotz der leichten Verspätung und dem Fehlen Lukas‘ stimmungsvoll: Neben den üblichen Zutaten einer guten Rückreise, bestehend aus Suff und den allseits beliebten Smashhits, waren es vor allem Amir, der mit seinen Einwürfen hier und da für großes Gelächter sorgte, wie auch die unglaubliche Biervernichtung, die durch das höchstgefährliche Aufschießen der Granaten die Stimmung anheizten. Und so verging Kilometer um Kilometer und Bierflasche um Bierflasche, die meisten davon höchst kunstvoll von Felix in ein eigenes organisiertes Bierglas umgefüllt (#umfüllenKannEr), ehe uns Moritz in Nullkommanix zurück nach Berlin gebracht hatte.

Runde 1:
Windhose: Goodbye Windhoek – Pilates Music Ensemble
Brüste: Brusthaare – Plusmacher
Strick: Es wartet der Strick – Versengold
Rumpf: Drogen nehmen und rumfahren – Die Zukunft
Hampelmann: Hampelmann – Alex Kork
Bier: Bierkönig Nächte sind lang – Chriss Tuxi
Beutel: Bora Bora – Seaside Edit – Beltek
Vogel: Vogelvlucht – De Hofnar

Runde 2:
Gütersloh: Einsam in Gütersloh – Christian Bruhn, Munich Voices, …
Pappe: Abfahrt – Original Mix – Darpa, Pappenheimer
Gurke: Gurkenfliaga – Da Huawa, da Meier und I
Löffel: Rongorongo (Christian Löffler Remix) – Me Succeeds, Christian Löffler
Kunterbunt: Mein kleiner Flummiball – Trio Kunterbunt
Hefeweizen: Hefeweizen Highway – Seamus Erskine
Wohnwagen: Wohnwagen – Zacarias M. De La Riva
Lärmschutz: Lärmschutzgesetz – Pigor singt, Benedikt Eichhorn muss begleiten

Runde 3 (ohne Gewinner):
Lago: Lago Azul – Empire Cast, Jamila Velazquez
Mongoleo: Torgon Tosar – Mongolei – Sha
Irokese: Die Bierpartei – TURBOBIER
Rüpel: Rüpeltanz – Rhesus Factor
Kälte: Kalte Welt – Faber
Bus: Der ganze Bus muss Pipi – Wir fahren in die Berge – Libero 5
Krebs: Sådan Nogen Som Os – Poul Krebs
Cup: Cups – Lulu & The Lampshades

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