Hertha BSC – Borussia Dortmund 2:1

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Zuschauer: 74.667

Au Backe, auf Arbeit nen Bericht schreiben. Das ist Nervenkitzel pur, vor allem, wenn man im Großraumbüro sitzt. Aber wenn mich Schule und Studium eins gelehrt haben, dann hochkonzentriertes Dreinschauen bei geistiger Abwesenheit. Und los.

Die Geschichte des Spieltags fängt eigentlich ein paar Tage früher an. Bei schwerer Zunge und einer Auswärtsniederlage (quelle surprise) im Willi Mangler. Da wurde beschlossen, der Bromance zwischen Gruppa und Gruppo wieder etwas fuego zu verleihen und kurzerhand ein kleines Tifo-Battle ausgerufen. Die Boys wurden mobilisiert, im Amt gibt es die nächsten Wochen wohl kein Klopapier mehr und auch die eigene Freundin schaute doch etwas irritiert, als ich mich Abends für drei Stunden zurückzog, um Zeitungen in kleine Schnipsel zu zerreißen.
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Gegen Dortmund war also der Tag gekommen, die Gruppa versammelte sich frühzeitig in der Kurve und nestelte nervös an den Tüten rum. Das erste Konfetti ging versehentlich schon bei der Begrüßung von J.A. Brooks in die Luft. Da macht sich einfach die fehlende militärische Grundausbildung bei uns bemerkbar (außer Frank, der ja bekanntlich schon gegen den Vietcong gekämpft hat).

Ansonsten alles wie gehabt gegen Dortmund. Bestimmt 25.000 Borussen im Stadion, der Großteil davon aus Brandenburg, Sachsen-Anhalt und schlimmer. Und auch heute konnte Hertha gegen den BVB ordentlich gegenhalben. Es gab in den letzten Jahren eigentlich nur eine Ausnahme: Pokalhalbfinale, 20. April 2016. Immer noch bitter.

Heute war das also wieder ein munterer Kick von beiden Seiten. Dortmund hatte nen paar Dinger auf der Sohle, Hertha ebenso. Sensationell natürlich der Freistoß von Plattenhardt. Vor allem wenn sich die Gruppa vorher nochmal die Hände mit Konfetti vollpackt, weil klar war, dass das Ding sitzt. Erst recht mit der Ententanz-Finte von Genki Haraguchi, die ich so auch noch nicht gesehen habe. Ich behaupte mal, Rune hätte den gehalten, Birki jedenfalls nicht. Und auch die Nachspielzeit meinte es diesmal gut mit uns, so dass wir mittlerweile die erfolgreichste Heimmannschaft der ersten Liga sind. Sogar so erfolgreich, dass wir es gar nicht mehr nötig haben, auswärts mitzuspielen. Das hat sich bislang auch noch keiner getraut. Rohde junior lieferte wieder mal das passende Fazit zum Spielerischen: „Lotte im Kopf – Benfica in den Beinen“.

Hertha BSC - Borussia Dortmund 048Und wer hat jetzt eigentlich das Tifo-Battle gewonnen? Schwer zu sagen, der objektive Wedler tourt ja gerade durch Kuba und sein Kollege, „lalalalala Mic Mic“, ist eindeutig befangen. Na in jedem Fall hat es mal wieder ordentlich Spaß gemacht in der Kurve und ich persönlich finde ja, dass Konfetti immer ein zentrales Element sein sollte. Wichtiger, als sagen wir mal Kassenrollen. Insgesamt war es in eine ganz spaßige Angelegenheit in der Kurve, da gibt’s nicht viel zu meckern.

Fehlt noch was? Ja, zwei kurze Notizen und ein Gruß:

Den Gästeblock will ich aus Prinzip nicht unerwähnt lassen (bringt Traffic). Fand ich wie schon bei den letzten Auftritten im Olympiastadion ganz gut, auch wenn ich jetzt nicht ständig rübergeschaut habe. Respektabel in jedem Fall die Zaunbeflaggung, da haben andere deutlich weniger mitgebracht (GE, Frankfurt).

IMG_1671 KopieUnd dann wäre da noch good old Mitchel Weiser, der nach Dembele-Foul erst zu einem doppelten Rittberger an- und Fußballdeutschland dann in Aufruhe versetzte. Dabei ist er einfach blöde: Lässt er das Theater weg, gibt’s rot für Dembele. Aber bei der Nummer haben eigentlich nur
noch die Wertungsrichter am Spielfeldrand mit ihren Nummernschildern gefehlt.
Besondere Grüße gehen raus an unseren Ettlinger Freund, der übers Wochenende im Erzgebirge weilte, für uns aber kurz im Olympiastadion vorbeischaute (und sich über unsere vermeintliche Missachtung beschwerte). Das war natürlich nur die Retourkutsche für die kalte Schulter während der Freund
schaftsparty im Februar. Aber da musste er ja auch Bands den Champagner kühlen und hatte keine Zeit für den einfachen Pöbel. Naja, beim nächsten Mal lassen wir wieder den Hund auf dem Tresen tanzen.

Euer F