Der letzte Sonnabend in der Winterpause 05/06 wurde endlich wieder „sinnvoll“ verbracht und so brach ein GS 4er von Berkenbrück nach Leipzig auf. Die Fahrt gestaltete sich fast zu schnell um das Gefühl „Auswärts“ überhaupt zu spüren. Bereits 2 Stunden vor Anpfiff war man am neuen Zentralstadion, wo man erfuhr, dass das Vorspiel Chemie Leipzig- RW Erfurt leider entfiel, beziehungsweise auf einen Zeitpunkt nach unserem Spiel verlegt wurde. Hätte gern gesehen was die Leutzscher zu bieten haben.
Für die WM-Stadt Leipzig sollte dies heut sicherlich eine Hauptprobe sein, die aber nicht gelang. Organisation war jedenfalls nicht die Stärke der Verantwortlichen. Am ‚Sektor B‘ angekommen erfuhr man, dass wir zum ‚Sektor D‘, der genau gegenüberliegt, müssen. Wer einmal im alten Zentralstadion war kennt die Weitläufigkeit des Stadionumgangs. Wer einmal bei 1°C und strömenden Regen ohne Ölzeug auf Wanderschaft gegangen ist kennt die Umstände. Endlich am ‚Sektor D‘ angekommen kaufte man 4 Karten und wollte den Block betreten. Nachdem die Ordner bereits die Karten abgerissen und die Sachen durchwühlt hatten, bemerkten sie „Ihr seid ja gar keine Erfurter“, dann dürft ihr hier nicht rein. Ihr müsst in ‚Sektor C‘. Gut, wir also zurück durch den Regen zum ‚Sektor C‘. Dort hieß es der Block sei ausschließlich für ‚Neutrale‘. Nach etlichem hin und her war man etwa eine Stunde nach Ankunft, im Stadion, in Sektor ‚C’…
Das Stadion ist so hässlich nicht und das man zumindest theoretisch an das altehrwürdige Zentralstadion erinnert ist eine Akzeptable Lösung. Die 100.000 Überwachungskameras sorgen dafür, dass man das Gefühl bekommt man sei ein Schwerverbrecher.
Im Block sah man dann, dass man nichts sah. Es war niemand da! Man traf 2 Berliner Gestalten und die scheinbar berechtigte Frage, „Wieso fährt man eigentlich immer wieder zu Testspielen?“ kam auf. Kurz vor dem Anpfiff traf dann auch der Standartmob ein, was man entweder am „HA HO HE“, oder dem wilden unverständlichen Gepöbel der wenigen Erfurter bemerken konnte. Zu Auseinandersetzungen kam es aber natürlich nicht, da erstens die Grünen da waren und zweitens, glaub ich, niemand wirklich versucht hat den Zaun zu überwinden..
Das Spiel begann. Doch leider kann man nicht viel darüber berichten. Hertha spielte denkbar schlecht und so war Cairos zwischenzeitliches 1:1 wohl der einzige Moment, in dem irgendein Herthaner vielleicht lächeln konnte..
Zur zweiten Halbzeit präsentierten die Harlekins ein passendes Spruchband, bezogen auf die Pokalapokalypsen der jüngeren Hertha- Vergangenheit. Wir vergessen nicht!!
Das Hertha ein erfolgreiches Trainingslager absolviert hat, war nicht zu bemerken. Motivation war nicht zu erkennen. Spielfreude, oder das ausprobieren von Bundesligageeigneten Spielzügen, war den Blau-Weissen nicht wichtig! Die Abwehr war keinesfalls geordnet und nicht mal Christian Fiedler schien der alte zu sein. Endstand 5:2 für den FCN.
Man sollte bedenken, ob unsere Hertha nicht auch bei Testspielen ordentlich unterstützt werden sollte…(!!)
Aus einem albernen Spiel mit dem zerrissenen Spruchband, entstand plötzlich tatsächlich ein Lagerfeuer. Die Folgen einer solchen Aktion sollte jeder kennen.. Hauptursache für den Brand: LANGEWEILE
Der keineswegs schöne Leipzigausflug fand noch einen unglaublich traurigen Abschluss. Die Fans von RWE schändeten den Tod von Benny in einer unerträglichen Art und Weise. Ich hätte nicht gedacht, dass so etwas in Deutschland möglich ist. Die Sprüche werden natürlich nicht wiedergegeben.
Bei weiterhin Sintflutartigem Regen und depressiver Musik fuhr man zurück in die Mark.
kbk 2006