SSV Jahn Regensburg – Hertha BSC 1:5 (03.02.2013)

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SSV Jahn Regensburg - Hertha BSC  079Whooa? Whoaa! (Zitat M.Damon, der mich immer an Michael Ballack erinnert)

Schluss mit der Winterpause und ab auf die Autobahn, unserem zweiten Zuhause. (Oh Gott!)

Die GSB-Tour hatte am frühen Sonntagmorgen ausnahmsweise mal einen anderen Startpunkt als das geliebte Berlin, nämlich Höfgen bei Grimma. Wer es nicht glaubt, war wohl nicht mit an der Mulde. An Bord unser Busfahrer „Ein Marn – Zwei Oberarme – Und Drei Frauen“ (Zitat angelehnt an Mars/KA) und ich. Die Zeit der Landkarten – liebe Freunde – ist vorbei und „wer nicht mit der Zeit geht, der muss mit der Zeit gehen Erika“ (Zitat B.Stromberg). Deswegen haben wir Marns Minicomputer alias Smartphone (ich krieg das kotzen, ich mach bei diesem neumodischen Scheiß nicht mit Ihr Nerds!) als Navi angeschmissen und ließen uns überraschen wo uns unser Weg wohl hin verschlagen würde.

Als wir durch Kaditzsch und Schkortitz hindurch waren und uns die Route über Zschadraß und Wechselburg zur A72 bei Lunzenau führte, beschloss ich den heutigen Auswärtsbericht mal nicht wie üblich fortzusetzen und auf Ausführungen zu denkbaren Themen wie Biertrinken, hässliche Wismut Aue-Graffs, Kotzen, Feindesneuner gesehen etc. zu verzichten. Nein Kumpels, die Fahrt an die Donau hat natürlich den großen Vorteil, dass wir sie noch nie offiziell als Auswärtsfahrt auf dem Plan hatten. Beim Pokalkracher SG Post/Süd Regensburg vs. Hertha BSC sind wir nicht anwesend gewesen, weil’s ja auch noch gar keine Gruppa damals gab – klingt logisch. Selbstverständlich kennen wir die Strecke durch unsere Vorliebe für Winterurlaube in den Bergen (ich lasse das mal so undifferenziert stehen), aber ne Fußballtour gab‘s eben noch nicht. Also folgt hier die Top Twenty Four der merkwürdigsten Stadtnamen (naja Stadt, ich lass auch das mal so stehen) entlang der A93 zwischen Hof und Regensburg. Um die Zivten bei ihrer Anfahrt zu verwirren halte ich dabei die topografische Reihenfolge bewusst nicht ein. Ach so und bevor die Aufzählung los geht sei noch erwähnt, dass die Einwohner von Hodenhagen und Lederhose nicht anfangen müssen zu weinen – diese Orte bleiben unangetastet an der Spitze vieler Schlachtenbummler, die es auf merkwürdige Ortsnamen abgesehen haben. Also Anschnallen und los geht’s:

1. Pfreimd
2. Oberviechtach
3. Stulln
4. Teinz
5. Etzenricht
6. Oberkotzau
7. Pirk
8. Kallmünz
9. Windischeschenbach
10. Pechbrunn
11. Pullenreuth
12. Pressath
13. Peuntbach
14. Maxhütte-Haidhof
15. Markleuthen
16. Ponholz
17. Selb-West (Porzellanstadt, klar wissen wir)
18. Döhlau
19. Regnitzlosau
20. Trogen
21. Feilitzsch
22. Mödlareuth
23. Töpen
24. Vohenstrauß

So, dit war dit (Zitat K.Krömer) und nun ab ins Jahnstadion. So richtig oldschool ist der Ground bekanntlich auch nicht mehr, aber die Abwechslung zu den ekelhaften Arenen dieses verfreakten Landes war trotzdem nett. Wenn auch nicht unbedingt für die Stimmung im Gästeblock. Na gut, aber es könnten auch mal wieder ein Paar mehr Leute als nur die Ultras bei der Anfeuerung der Blau-Weißen (heute allerdings in Rot-Schwarz) mitmachen. Also das gibt gleich mal ne magere „3“ in der Bewertung der Stimmung in der langgezogenen Gästekurve, die so Pi mal Daumen mit 1000 Berlinern und ein paar treuen Karlsruhern gefüllt war. Wenn es auch eine dürftige Note für Lautstärke und Beteiligung an den Gesängen gibt, so gibt es doch 1up für Fahneneinsatz und Zaunfahnenbeflaggung. Da macht uns echt keiner was vor! Der Vollständigkeit halber: Der Heimbereich rund um UR war janz schön dünne. Außer den Ultras hat da eigentlich niemand mitgemacht. Zu Beginn gab‘s ne kleine Aktion mit rot-weißen Plastikfähnchen. Relativ lässig ist die Sektion-Stadionverbot aus Regensburg, die im angrenzenden Wohnblock vom Wohnzimmer aus Flagge bezieht. War jetzt keine Neuigkeit und Überraschung, aber trotzdem irgendwie gut. Die Zuschauerzahl im Übrigen: 10.212. Trotz der üblichen „Hurra das ganze Dorf ist da“-Gesängen, finde ich das für Regensburg und Liga 2 durchaus okay. Das schafft manche 1.Liga-Begegnung in Schottland nicht. (Ungeeigneter Vergleich.)

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In der ersten Halbzeit: Not gegen Elend, wie manche Fußballphrasendrescher immer mal wieder sagen. Ich hatte gar kein gutes Gefühl als Zweiter gegen den Tabellenletzten. Eigentlich die perfekte Begegnung für Hertha um sich mal wieder zu blamieren. Doch ich bin unfair. Denn in dieser Saison sieht es echt anders aus. Die Mannschaft – wenn sie erstmal ins Spiel findet – hat wirklich was auf dem Kasten.

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Mit dem Halbzeitpfiff traf ich den Piraten, der als Fachmann vom Dienst meinte: „Das Ding ist durch, wir gewinnen sicher mit 3:0“. Einige der Umstehenden wollten sich mit dem Zeigfinger an die Stirn tippen, doch auch diese waren in ihrer ersten Reaktion unfair. Denn der Kollege hatte die Wende haargenau vorausgesagt. Wenn der Endstand auch noch höher ausfiel. Wenn uns das einer vor der Saison gesagt hätte, dass wir am 20. Spieltag 5:1 in Regensburg gewinnen, dann hätten sie uns wohl für verrückt erklärt. Wisst Ihr was? Diese bescheuerte Phrase geht mir richtig auf den Hoden! Warum baue ich sie dann selbst ein? Eine berechtigte Frage. Aber weiter im Text. Hertha hat Regensburg in der zweiten Hälfte dann also so richtig abgeschossen. Adrian Ramos, Ronny Heberson Furtado de Araújo (2x), Sandro (nicht Richard, Ihr Nazis) Wagner und Marvin Knoll haben die Hertha-Tore geschossen. Den Torschützen der Oberpfälzer nenne ich aus Prinzip nicht. Okay, ich will ehrlich sein: „Alles Lüge“ (Zitat R.Reiser). Ich weiß nicht wie er heißt. Wie Ihr Euch denken könnt, die 2. Halbzeit war für alle Hertha-Fans das reinste Vergnügen. Danke an die Mannschaft! Gerade Ronny war wieder mal in legendärer Form. Und wo wir gerade bei Ronny sind: Du darfst Deinem Bruder gern ne deftige SMS schreiben, dass sein Wechsel in die Bundesliga – um es ganz sehr harmlos auszudrücken – in der Hauptstadt, ähm sagen wir mal, nicht ganz so gut ankam.

Nochmal ein paar Worte zum Gästemob. Der Hertha-Anhang kann ja manchmal auch recht ätzend sein, gerade wenn sie alle rumstehen wir die Salzsäulen, aber manchmal macht es eben auch richtig Spaß. Das passiert oft in ungeplanten Momenten. So hatten alle mächtig Freude an der spontanen Hüttengaudi, die in der zweiten Halbzeit gefeiert wurde. Schuld daran war der Techniker vom Dienst, der beim sogenannten „Ehrentreffer“ für den Jahn die passende Vorlage gab, in dem er als Tormusik dieses bayrische Volksmusikzeugs einspielte. Klares Eigentor. Denn der blau-weiße Mob hatte nun mal wieder nen schönen Dauergesang gefunden. Dazu wurde schön ausgelassen Ringelreihe getanzt – alles was fehlte waren ordentliche Bretz’n und Dirndel. Nicht! Oh Gott und jetzt stellt Euch das mal vor: Die spielen diese deutsche Hinterwäldlerscheiße bei jedem Heimspiel ab! Na gut, so viele Tore schießt der Tabellenletzte dann auch nicht.

So, wie geht’s nun weiter? Richtig mit Bogenschießen, bzw. richtiger Bogenschließen. Denn danach stand nur noch die Heimfahrt an. Der gefährliche Mob (wir hatten mal wieder die Ehre eines Risikospiels) zog noch durch die Gassen, bzw. in Richtung Busse und 9er und das berüchtigte USK (die haben sogar USK-Aufkleber auf ihren Einsatzfahrzeugen) hatte die Augen überall. Na, wenn Ihr sonst nüscht zu tun habt.. Die Heimreise stand dann ganz im Zeichen des Hitmixes. Es heißt ja, einige bei uns in der Gruppe leben für den Job. Ich jedenfalls lebe derzeit für den Hitmix. Das sagt jedenfalls der Busfahrer. Und so wurde dieser sogenannte Hitmix also rauf und runter gespuilt. (Da habe ich mich doch nochmal zum bayrischen Akzent hinreißen lassen.)
Von IRA-Rebel-Songs, über Balkan-Beatz, bis zum King vom Prenzlauer Berg war also wieder alles dabei. Ausgezeichnet! Und getrunken wurde Clausthaler Classic. Knallhart! Ohne Frage!

Besondere Grüße gehen an F., der sich sehnlichst eine Spielverschiebung aufgrund von Wintereinbrüchen gewünscht hatte. Geschneit hat es tatsächlich, aber für nen Spielabbruch hat es leider nicht gereicht. Wir hoffen die Krabbenschnittchen und der farbige Sekt haben geschmeckt (Reim!). Und danke noch für den Hinweis auf Rainer Brüderle looking at girls.

Wohaa? Wohaa!

Fazit: Ich muss noch mal ernst werden: Herthaner, wehe Ihr gewinnt nicht am nächsten Montag! Auf geht’s!

kbk 2013