Auswärtsspiel beim Kellerkind, das könnte ein geiler Tag werden…
Zu eigentlich humaner Zeit, jedenfalls für diese schwachsinnige Anstoßzeit, ging es mit dem Zug nach Ostwestfalen. Gute Plätze bezogen und ab Spandau war der Gruppa-Tross im Sonderzug komplett. Der Alkoholdurst war noch nicht in jedem Körper geweckt und so musste teilweise der Vorabend bzw. die Vornacht erst einmal verdaut werden. Nachdem dann auch diverse Kulturprogramme, wie die Schönheit von Porta Westfalica, betrachtet wurden, war man auch schon in Bielefeld.
Der Weg auf die Alm verlief ohne weitere Besonderheiten. Als auch die gefühlten 1000 Stufen zum Block geschafft waren, blieben noch 30 Minuten bis zum Anpfiff. Genug Zeit zum beflaggen, warm singen und Choreozettel verteilen. Gutes Timing.
Dem Stadion kann ich aber irgendwie nichts Positives abringen. Total verbaut, auf einer Tribüne mal zweirangig und mal nicht, dazu diese beschissene Sicht aus dem Gästeblock und auch von außen sieht es doch eher wie ein Fertigbausatz aus. Die Alm war für die Situation in der die Bielefelder stecken etwas spärlich besetzt. Auf Herthaseite waren die Stehplätze brechend voll, wobei im benachbarten Sitzplatzblock doch einige Sitze frei blieben. Aber im Gesamtpaket ein ordentlicher Hauptstadthaufen. Beim Einlaufen der Mannschaften gab es dann eine weitere Choreo zum Thema „FAHNE PUR – Zurück zu den Wurzeln“. Im ganzen Block wurden Herthafahnen auf weißen Zetteln gezeigt und es entstand ein überzeugendes und geschlossenes Bild unterstützt vom bekannten „FAHNE PUR“-Banner.
In der ersten Hälfte konnte ich Hertha eine überzeugende und souveräne Leistung attestieren. So führten die “Guten” zur Pause mehr als verdient mit 0:2 durch die Tore von unserem Brasilianischen-Brüder-Paar Ronny und Raffael. Die Führung hätte aber auf Grund der vielen Chancen schon um das ein oder andere Tor höher ausfallen müssen. Stimmungstechnisch guter Auftritt, auch über den ganzen Block. Quasi ähnlich wie auf dem Feld. Bielefeld bot fußballerisch eine desolate Leistung und auch von den Rängen kam nicht all zu viel. Nach der Pause merkte man der Hauptstadtelf deutlich an, dass sie nicht mehr mit 100 % bei der Sache war und die Zügel deutlich schleifen ließen. Die Ostwestfalen durften nun auch ein bisschen mitspielen. Brasi Raffael machte noch das 0:3 und das 1:3 kurz vor dem Ende war nicht mehr als der Ehrentreffer. Das wird wohl für einige Jahre die letzte Partie auf der Alm gewesen sein. Die Leistung auf den Rängen flachte in der zweiten Hälfte im Vergleich zur ersten auch etwas ab, da der deutliche Auswärtssieg schnell in trockenen Tüchern war. So wurde nach dem Spiel der Mannschaft auch klargemacht, was auf den Rängen schon alle im Kopf hatten: AB JETZT ZÄHLT NUR NOCH DER DERBYSIEG!!!
Auf dem Rückweg in die schöne Hauptstadt dann das übliche Gedränge am Bahnsteig, in den Zug gestürzt und natürlich den „Zonk“ bei der Platzwahl erwischt. Aber dank engagierter Leistung von Doppel-MM und Wischniarek gab es ja doch noch gute Plätze. Da wo morgens die letzte Nacht noch nicht verkraftet war, herrschte nun doch wieder ein bombiger Zustand. Dies lag wohl an der, nach übereinstimmenden Quellen, guten Kneipe in der Nähe des Stadions. Der Rest fieberte dagegen seinem jeweiligen Stammdöner entgegen.
Fazit: Ein wirklich geiler Sonntag mit dem souveränen Sieg der Alten Dame. Dazu haben auch noch die Freunde aus KA gegen die Sorben gewonnen. Damit haben alle „Konkurrenten“ um den Aufstieg an diesem Wochenende bisher versagt und man braucht ein Fernglas um sie zu sehen. Der andere Verein aus Dunkelberlin hat sich auch schön für´s Derby eingespielt… LÄUFT!
In diesem Sinne: HA HO HE…
elm 2011