Hertha BSC – VFL Wolfsburg

Zuschauer: 42.521

Ob es regnet oder schneit,  jeder hat für Hertha Zeit. Oder auch nicht, denn mit den vielen Nachteilen des Olympiastadions können die Herthafans in Stadt und Land nicht mehr leben. Noch nie zuvor war die Faulheit der Sofa- und Eckkneipen-Herthaner so politisch wie heute. Denn: Das Wegbleiben ist Wasser auf die Mühlen der Neubauhysterie. Dass politisch sein so einfach sein kann. Heute muss man nicht mal mehr auf ne Demo rennen, es reicht schon die Schuhe im Flur liegen zu lassen und in der Wohnung zu bleiben. Ich hab das natürlich nicht gemacht, denn das Aprilwetter, frische Luft und Hertha im Stadion sind besser als die Rumgammelei.

Mit Fever fuhr ich erstmal nach Schöneberg um Sack und Pack (Tifo!) von Florida-Friedrich aufzuladen. Die spöttischen Kommentare von anwesenden Gruppo-Mitgliedern auf dem olympischen Parkplatz wurden auf die leichte Schulter genommen. Ich kann ja nun auch nichts dafür, dass ich keine Schallplattenspieler habe, um Kassenrollen ab- und aufzurollen.  Aber Paul-Peter hat sich dafür heute mit seinen 125 (?) Kassenrollen gut eingebracht. Bienchen ins Hausaufgabenheft! So geht’s voran.

Über Wolfsburg kann ich nun nach all den Jahren wahrlich nichts Neues mehr schreiben. Mir fällt einfach nichts zu diesem Schrottverein und seiner Fanszene ein. Doch warte mal. Es gab ein Spruchband, das wohl als passender Konter auf einen Geniestreich der Hertha Social Media AG zu werten war. Gepostet wurde da kürzlich eine besonders einfallsreiche Grafik mit der Aufschrift: „Wolfsburg kommt nach Berlin. Wie jedes Wochenende.“ Die frechen Wölfe präsentierten hingegen: „Am Montag kommt Berlin wieder nach Wolfsburg, wie jede Woche.“ Wer mal im morgendlichen ICE saß, weiß dass es stimmt. Für das dilettantische Ausrollen gibt’s es allerdings schlechte Haltungsnoten. Und überhaupt ist die Sinnfrage zu stellen. Ich würde jedenfalls weder Stoff noch Farbe investieren, um einen Social Media Beitrag des VW-Vereins zu kontern. Die Welt in Wolfsburg muss schon langweilig sein, wenn einen so etwas auf die Palme bringt.

Das unbeständige Aprilwetter blieb weiterhin unterhaltsam. Eine Mischung aus Enthusiasmus und Melancholie. Bei dem relativ laschen Kick konnte man auch mal zusehen, wie unsere Schnipsel vom Wind bis auf die Gegentribüne getragen wurden. Der Kassenrollenhaufen am Lautsprecher wurde von Mic in der Halbzeit fachgerecht zerlegt. Ihr merkt, mir fällt wirklich nicht mehr viel ein.

Wolfsburg kam im Verlauf des Spiels der Führung immer näher, bevor ausgerechnet Ibisevic (Gruß an den Piraten!) in der 59. Minute mit dem Kopf das 1:0 für Hertha erzielte. Gomez und Co. haben in der Folge weiter alles verkackt und somit war ein weiterer Heimsieg im Sack. Dass Wolfsburg damit weiterhin im Abstiegskampf steckt, tut gut, wenngleich ich mir absolut nicht vorstellen kann, dass der VFL am Ende noch absteigen könnte.  Nächstes Jahr kicken sie wieder zusammen mit Hoffenheim und RBL um die Championsleagueplätze. Das wird spannend! Oder auch nicht. Da ist die dritte Liga interessanter. Leider wird der KSC wohl in dieser landen. Dass heute mal ein paar Minuten länger zusammen mit anwesenden Karlsruhern die Freundschaft besungen wurde, fand ich angebracht. Das ist schon echt bitter. In der ersten Liga quälen wir uns mit solchen Kackvereinen wie Wolfsburg rum, während sich sympathische Vereine, wie eben der KSC, nicht mal mehr in der 2. Liga halten können.

Nachdem Spiel stellte mir Jan von der AKJ einen Engländer vor, der regelmäßig zu Hertha-Heimspielen fliegt. Verrückt. Später standen wir mal wieder noch etwas im Stau und Powder spielte Fever und mir bei Sonnenschein Mucke mit viel Gequieke vor. Ihr kennt ihn ja! Heute gab es Spitfire-Pilot mit „Betrunken“. Aha. Worth a google. Bzw. youtube. Ein Song, der gerade mal 127 Aufrufe hat.  Geht ganz gut rein das Ding. Da denke ich doch glatt an die nächste Gruppa-Floßfahrt. Wie soll man das sonst aushalten?

Friede, Freude Eierkuchen Freunde! Bis zum nächsten mal.

KBK*17