Hertha BSC – Mainz 05 (1:1) (13.2.10)

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Hi Fans, Autogramme gibt’s später, uns holt der Teufel, Euch der Sanitäter. Hier steht er. Wer denn? Der coolste Kerl auf Erden. Weil: Rap is geil, Style is geil, jetzt geh’n wir ins Detail.
Halt! Der Berichtschreiber klaut wie Helene Hegemann, oder hat se nun gar nicht geklaut? Uns ist es egal, denn wir wollen was vom Fußball lesen.
Detail bedeutet aber etwas genauer anzufangen – und so steigen wir tief im bayrischen Hinterland ins Auto. Kenner der Gruppa Süd Boys wissen um die Leidenschaft dieser Bande, wenn es ums Skifahren geht. Leider waren wir diesmal stark ausgemergelt, weil Arno von der Morgencrew in Jena bleiben musste. Gruß an dieser Stelle also dorthin. Weiterhin möchte ich Grüße ausrichten – warum kann man das nicht auch mal im Proömium machen – an Renato Hodenberg und Piotr Jewgeni Slrubuczek. Ach ja, kurz nach Leipzig sahen wir ein Auto mit Berliner Kennzeichen, aber einem FSV Mainz 05 – Aufkleber auf der Kofferraumklappe. Auf einem schwarzen Schild wurde um den Profifußball getrauert und mit „Kein Kick vor Zwei“ unterschrieben. Drinnen saßen ausschließlich Frauen mit Rastafrisuren und so. Komische Geschichte, die uns nicht weiterbringt? Na gut, dann beenden wir das Vorgeplänkel, denn nach etwa 10 Stunden Autofahrt waren wir zurück in der Hauptstadt.
Anpfiff und der Berliner Mob war guter Dinge. Vielleicht lag es daran, dass ich direkt vor der Plexiglasscheibe mit meiner Trommel stand, aber die Gesänge dröhnten richtig gut.

Ins Berliner Olympiastadion pilgerten merklich weniger Herthaner als zu letzt und ich befürchte die Tendenz wird anhalten. Am Fanstand versuchte ich mich als Marktschreier zusammen mit Florida F. Ja, und dann kam sie auch schon, die Lazarettgang aus unseren Reihen. Bierbüchsenschubi, Quadratauge und Florian (wer passt nicht in die Reihe?) bekamen gerade noch einen Gruß über die Lippen und mussten dann schwererkältet in den Oberring getragen werden, wo sie das Spiel mit Ach und Krach verfolgen konnten. So kamen sich Rodel-Helmuth und Pastewka etwas verloren vor, derweil Schoki seinen bekannt skeptisch, bis kritischen, bis saubösen Blick aufsetzte.
Und was ist nun mit Fußball? Und olle Hertha?
Das ist wirklich ein ganz schwieriges Thema Leute. Denn um Hertha steht’s nicht so gut. Die stehen ganz unten in der Tabelle. Es hilft auch nichts, dass wir zu Hause regelmäßig punkten. Hertha ist einfach zu schlecht. Auch heute war es wieder so. Die spielen einfach zu lasch. Irgendwer hat was von der Zerfleischungsrede des Kapitäns im Vorfeld erzählt?
Klar sind wir besser als in der Hinrunde. Aber das ist immer noch viel zu wenig und zu schlecht für die erste Liga. Auf mich wirkt es so, als sei die Hälfte der Mannschaft nicht mit dem Herzen dabei. Wieso auch? Hertha wird ihre Zukunft nicht mehr lange sein. Und beim Sportplatz im RBB bewunderten dann alle den Sonntagsschuss von Bance (37. Minute). Warum Friedrich und Co aber nicht entscheidend genug dazwischen gingen, vor allem in der Entstehung, bleibt unklar. Ganz dünne war auch der Auftritt von Janker. Nach der Pause fiel relativ schnell der Ausgleichtreffer durch Ramos (51. Minute), jedoch ganz doll hab ich mich nicht gefreut. Wir brauchen noch mehr als den Ausgleich! Und daran musste ich in diesem Moment gleich denken. Leider kam nicht mehr viel danach und somit hat Hertha schon wieder Unentschieden gespielt. Und Mainz, heute im holländischen Dress, wird den 8. Tabellenplatz sicher nicht beweinen. Was läuft da nur schief?

Stimmungsmäßig ging heute auch nicht viel. „Unteres Mittelmaß“ will ich es mal nennen. Im Oberring wurde in der Schlussphase regelmäßig „Ha Ho He“ angestimmt. Man merkte die Anspannung oder Verzweiflung in den Rufen und leider auch, dass der Oberring ziemlich unterbesetzt war. In der Kurve versuchten die üblichen die Mannschaft nach vorne zu bringen, aber gerade im ersten Durchgang, war die Enttäuschung über deren Leistung einfach zu groß. Ein Spruchband der Harlekins sollte zwei schwerkranken Straßburgern Mut machen: “Nolive et brecht: n’abandonnez jamais'”
Die USM im Gästeblock war im Karnevalsoutfit da, worüber sich vermutlich niemand gewundert hat, nicht einmal der verrückte Früchteeder. Also sahen sie ganz Bunt aus und sangen in ihrem Rahmen. Weltbewegendes habt Ihr, die Leseratten, sicher auch nicht erwartet.

Fazit: Es gibt Aufgeber, Zyniker, Verzweifelte, Wortlose, Wütende, Unberührttuende und ganz wenige Hoffende unter den Herthanern. 5 Punkte sind es bis zum 16. (Hannover auf dem Relagationsplatz) und 7 bis zum 15. (Freiburg). So sieht’s aus.

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