Chosebusz – Hertha BSC (2:1) (30.3.08)

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Derby. Ich kann dieses dämliche Wort nicht mehr hören. Erstens muss es für jede Sinnlospartie hinhalten die zwei Mannschaften in einer näheren Umgebung austragen. Zweitens sieht Hertha bei solchen Spielen immer schlecht aus. Los ging das Ereignis am Sonntagvormittag als ich aus einem viel zu kurzen Schlaf erwachte und meine Visage ziemlich zerknittert fand. Der Grund: Hertha und der KSC – drei Tage wach. Da wir erst Sonntag spielten war natürlich eine Reise nach Baden noch vorher drin.
Also von Freitag bis Sonntag druff druff druff mit den Atzen. Hilfe.

Am Zoo traf sich die Herthaschar und bestieg den Entlastungszug ins Sorbenland. Während einige Experten verkrampft nach Auswärtsbieren forschten, was heute ziemlich schwer war, da außer Glaspullen auch Dosen verboten waren, lehnte ich mich entspannt zurück und plauderte mit Zottel und Schwede über Diesunddas und das Spiel vom Vortag. Dann kam mein großer Moment. Ich stellte meine neueste Komposition „NK-Riddim“ den gespannten Fans vor. Ich glaube es war der freundliche Ettlinger Kollege, der in der Mitte meines Ausnahmesongs Hundewelpen wiedererkannte, was danach jeder Testhörer bestätigte. Merkwürdig, ich hatte vor hypergeile Scratches zu imitieren und die halten das für Welpengebell. Sonst kam der Sound aber durchweg gut an.

Dann waren wir auch schon da. Raus aus dem Zug und ab zum Sonntagsjogging. Damit hatte das grüne Heer scheinbar nicht gerechnet, hatten die Raufbolde doch noch nicht einmal ihre Helme auf. Wirklich interessant das man mit etwas flotterem Schritt sofort die wochenlang ausgeklügelten Planungen der Einsatzkräfte zunichte machen kann. Einheimische waren im Übrigen nirgends zu sehen und schon waren wir am und wenig später im Gästeblock.

Das Spiel begann und der BSC sang alles und jeden in Grund und Boden. Ein sehr guter Auftakt. Auf der Heimseite war erst mal überhaupt nichts zu hören oder zu sehen, außer einem ganz kreativen Herthaschwein, dass die Kindergartenclique schön gebastelt hatte. Hertha spielte in den ersten Minuten auch relativ vernünftig wurde dann aber zunehmend schlechter und die Heimmannschaft wurde überlegener. So kann man nur von Glück reden das Meister Merk eben kein Weltschiedsrichter ist und ein klares Tor der Cottbusser in der 17. Minute nicht gab. Unerwartet schlug Hertha im Gegenzug zu und traf urplötzlich durch Mineiro zum 1:0. Die Freude im Block war so groß, dass ich fast durch den Zaun gedrückt wurde und sich dabei die Trommel in meinem Wanst einbuddelte. Hertha siegt in Cottbus? Ach quatsch. Zwar hatten die Blau- Weißen auch nach dem Treffer noch gute Chancen, doch konnten sie nicht nachlegen. Skela traf 4 Minuten vor dem Ende per Freistoß ins Eck. Und wieder kam die Frage auf, hätte ein anderer Torwart den gehalten? Ich meine ja, vielleicht. In der zweiten Hälfte traf wieder dieser dämliche Skela, wieder nach einer Standartsituation, in diesem Fall ein berechtigter Foulelfmeter. Hertha spielte noch etwas nach vorne, aber für ein – und jetzt benutze ich den Begriff doch – Derby war das viel zu wenig. Im Gegenteil die Gurkentruppe hätte sogar noch einen drauf setzen können und so feierte am Ende nur der Haufen um das gebastelte Herthaschwein zum dreckigen Schabentiniensong. Das war übrigens der einzigste Fangesang der im ganzen Spiel zu hören war und das 2-3 mal. Ganz arm! Unser Block war trotz der Enttäuschung über die fehlende Einstellung der Mannschaft im zweiten Durchgang ziemlich um Unterstützung bemüht, aber mehr kam dann auch nicht mehr.

Nichts wie weg aus dem Kaff. Im Zug versuchten wir erst krampfhaft ein zweites Wort wie „Pfropfen“ zu finden, in dem zwei „pf“ vorkommen, da uns dafür geldlicher Reichtum versprochen wurde. Doch ob „Pfirsichpfannkuchen“ gilt weiß ich selber nicht. Dann besangen wir noch das fröhliche Pöffeln, das die Militz nicht unterbinden konnte, weil Schranky den Qualm schluckt.

Fazit: Hertha spielt keine Derbys und auch außerhalb des Platzes war der heutige Tag nicht Derbywürdig, deswegen sollte man wohl auf diesen Begriff verzichten.

kbk 2008