Spar?ané v p?íprav? podlehli Herth? Berlín
Das neue Jahr im alten Glück – Der Unsinn findet schnell zurück. Herzlich Willkommen im neuen Berichtejahr. Der Begriff ‚Winter‘- Pause ist in diesem Jahr sehr unangebracht, stimmte aber als wir am gestrigen Sonntag auf dem letzten Quadratmeter Sachsens den halben Vormittag verbrachten. Der Wind pfiff uns um die Ohren. Einer, der zwei Vertreter von der Gruppo – von der Gruppa gab es heute 5 – fand das allerdings nicht schlimm denn „Nee, ist ja nicht sibirisch“. Der Ausflug sollte heute in die ehemalige Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gehen, die ja heutzutage in Tschechien liegt. Die sächsischen Grenzposten hatten uns über 2 Stunden zu einer Pause im Winter gezwungen. Der Wachmann mit der guten Laune bewies seine fachliche Kompetenz und erzählte von Ultras, dem BFC und Bastürk, den er live in Leverkusen gesehen hatte, während die anderen Wachmänner ihrer Profession nachkamen. Nach einigem Gezeter gelangte unser Bus doch noch in das Nachbarland, dass für ausgezeichnete Braukunst bekannt ist.
Für mich, der ich nur einmal als Kleinkind in Tschechien war, befuhr der Bus Neuland. Der erste Eindruck hinter der Grenze war landschaftlich in Ordnung. Ich denke vor einigen Jahrhunderten, als es noch keine Schornsteine und keinen Beton gab war es dort idyllisch. Heute ist dem nicht so, denn leider ist das Bauwerk der einheimischen Bevölkerung dort wirklich sehr grässlich anzuschauen. Hinzukam das wir, wie erwähnt, ja keinen Winter haben und daher alles in ein merkwürdiges Grau getaucht war. Sogar die Sonne schien mir leicht Grau zu sein. Solche Gegenden haben den Schnee wirklich bitter nötig.
In Prag angekommen aßen die Unbelehrbaren bei MacDonalds, dass direkt am Stadion lag und grundsätzlich zwei Stunden vor Spielanpfiff schließt. Ich lümmelte auf einem Stuhl. Danach marschierte Blau und Weiß in das Stadtviertel von Sparta und suchte nach einer Kneipe. Die grauen, teilweise unbelebt wirkenden Häuser und die engen Straßen drückten mir auf das Gemüt. Zudem umschlichen uns zahlreiche Zwielichtige Gestalten, einige mit Fotoapparaten im Anschlag. Ein paar glatzköpfige Wrestler gaben sich als Zivis aus und begleiteten uns bis in eine Kneipe die voll von verruchten Typen, grauhaarigen Kartenspielern mit Billigkippen im Mund und Thor Steinar-Plakaten war. Daneben hing ein Plakat von Iron Maiden, eine Spartafahne und ein Aufkleber mit der Aufschrift „Hooligans at play“. Komischer Laden. Die Jungs die ab und zu „SPAARRRTA PRAAAAH“ röhrten und von Kopf bis Fuß mit ACAB tätowiert waren und vielleicht im Alter von 16 waren, hatten Interesse an unseren Schals und boten ihre Freundinnen an. Ich vermute hinter dem graubeblümten Vorhang gab es auch eine Liege für eventuelle Zusagen.
Das seltsame Viertel und die seltsame Kneipe war kurze Zeit später schon Geschichte, denn das Spiel unserer Hertha im ‚Letna Stadion‘ sollte beginnen. Der offizielle Eintrittspreis betrug 2€, der inoffizielle nur 50 Cent! Das nenn ich Studentenfreundlich! Wir fanden saubere Klos und einen Imbissstand vor, bei dem es gutgefettete Krakauer mit sehr viel Senf und Kümmelbrot gab. Des weiteren gab es gute Aufhängemöglichkeiten für Fahnen und generell viel Platz im Block, da nur 70 Herthaner bis nach Prag gekommen waren. Das Spiel war relativ langweilig, zum Glück war Hertha aber etwas besser und konnte mit 1:0 gewinnen. Das Tor schoss Pantelic nach einer halben Stunde. Hätten die Blau-Weißen nachgelegt könnte man das Spiel „souverän“ nennen.
Von der Heimseite kam fast nichts. Nur sporadische Rufe, teilweise im Wechsel mit der Gegengerade, waren zu vernehmen. Es sollen 4152 Zuschauer dabei gewesen sein.Von uns kam auch nicht viel, dafür aber am Anfang etwas „Bürotechnik“. (Zitat des sächsischen Grenzposten) Nachdem Spiel versperrten uns Polizisten den Weg, die nur aus Ausstattung bestanden. Einzig die Augen bewiesen, dass es auch Menschen waren. Ohne Zwischenfälle erreichten wir den Bus und verließen Prag. Bei den letzten Kurven, die uns das vorrausfahrende Blaulicht präsentierte, konnte man sehen, dass die Stadt wirklich sehr sehenswürdig ist. Das Ehrenmitglied erklärte Pizza-kauend, dass man hier auch mal Privat hinfahren könnte. Ein wahres Wort.
Ein weiteres wahres Wort muss ich leider auch noch über die Busfahrer verlieren. Das Aussehen lässt sich nicht beschreiben. Beide waren etwas älter und eben typische Busfahrer mit und ohne Brille. Spätestens nachdem einst Kollegen von denen beim Porno gucken erwischt worden waren, war klar das diese Spezies versaut ist. Die meisten verheimlichen das aber aus Rücksicht vor Mitmenschen. Diese beiden nicht. Nicht einmal die Anwesenheit der einzigen Frau im Bus hinderte sie an ihren ausführlichen Ausführungen des Themas Nummer Eins. „Hast nen Krümel in der Spalte ist es Kacke, aber Alte.“ Ich wiederhole nicht mehr von diesen Aussprüchen und entschuldige mich ausdrücklich bei allen Frauen die das hier versehentlich lesen.
Nachdem ich der ersten Busreihe noch Kopfschütteln bereiten musste, da sie mich nach meiner Klostervergangenheit und dem Katholizismus befragten und mein Trommlerkumpane von DSB zum vierten mal gekotzt hatte und sogar schon die grüne Farbe aus dem Gesicht mit einem Farbton austauschen wollte den Leichen besitzen, waren wir wieder am Alex.
Fazit: Es kann wieder losgehen.
kbk 2007