Ansbach – Karlsruher SC (0:5) (DFB-Pokal 1.Runde) (10.8.08)

      Kommentare deaktiviert für Ansbach – Karlsruher SC (0:5) (DFB-Pokal 1.Runde) (10.8.08)

aug2008ansbachksc 1451 Tag Pause zwischen Fußballspielen ist viel zu viel. Efel wusste das natürlich und besuchte nach Trier noch die Spiele von Herthas Amateuren gegen Union und das DFB-Pokal Spiel im Mommsenstadion. Wäre er nach Babelsberg gefahren und wir nach dem Spiel in Ansbach gleich noch nach Erfurt gedüst, dann wären 5 DFB-Pokalspiele in der ersten Runde auf seinem Konto gewesen.
Hätte, wenn und aber; wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Gestern war ein Phrasentag für mich, daher musste ich diese Sinnlose Zeile als Übergang von der Einleitung hin zum Bericht des gestrigen Spiels zwischen der SpVgg 09 Ansbach gegen den Karlsruher Sport Club niederschreiben.
Im Gasauto fuhren wir im Morgengrauen mit 5 schlechten Menschen und einem Turner nach Franken.
Nein halt, Nikolas ist kein schlechter Mensch – aber er ist pervers. Aber das macht nichts, schließlich sind alle Menschen irgendwie pervers, auch Frauen!
Am Morgen verhielt sich die Besatzung noch angemessen. Erst einmal stand Zeitungsschau an und dann gab es einen Austausch über die bisherigen Spiele des DFB-Pokals. Die Spiele TeBe-Cottbus und Halle-Hannover waren nicht überraschend am meisten Zeit in Anspruchnehmend.

Efel schlief irgendwann, genauso wie die letzte Reihe auf den ersten 300 km.
An der bekannten Brückenraststätte hielten wir und es kam zu einem schlimmen Vergehen meinerseits. Ich werde es aus Scham und der Sorge nach gerechtfertigter Bestrafung nicht benennen.
Nikolas kaufte zum Wachwerden Erotikbier und Daniel wurde von Omas getätschelt, was eine dem Erotikbier ähnliche Wirkung gehabt haben wird.
Der Schaaron-Hitmix spielte sich bei der Weiterfahrt in die Herzen der Besatzung und die Laune stieg bei prächtigem Wetter schon bald ins unermessliche. Daher Grüße an dieser Stelle an DJ Toppi aus Berlin-Kreuzberg, dessen Scheiben heute ausnahmslos liefen.
Beim Tanken entdeckte jemand (war es unsere Dame an Bord?) Brombeeren und wir beschlossen zum Widerruf von Efel bei der Rückfahrt wieder zukommen und uns in die Pflücke zu begeben.
Bald darauf kamen wir in der Kleinstadt Ansbach an und parkten vor einer Kleingartenanlage. Vor dem Sportspark trafen wir Wolle der an uns die Info weitergab, dass Fußballfans nicht ins Schwimmbad gehen dürfen. Daher war der Zugmob (AF und wie man so schön sagt „Jungsche“) aus KA wohl wieder in die Stadt umgekehrt und leerte nun Biere in irgendeinem Zelt. Wie schmissen unsere Leiber im Schatten einer dichten Hecke gen Boden und warteten mit tropfendem Zahn (es roch schweinisch nach Steak und Bratkartoffeln) auf vereinzelt eintreffende Kumpels und schließlich die Ankunft des PS-Busses. Dann kam es zu Begrüßungsszenen bei Sonnenschein.

Der Gästeblock, war keiner, sondern eher ein Bereich mit Bier- und Würstchenständen, die heute den Reibach des ganzen Jahres einscheffelten. In einer Ecke des Bereichs sammelte sich der Ultrahaufen und begann schon vor dem Anpfiff etwas vorsichhinzuträllern. Die Sonne schien schrecklich saharisch und plötzlich sah ich Larsen, der mit seinem Pforzheimer Kumpel randvoll aus dem RF-Bus gefallen war.
Auch den Exilberliner, der sich als Mobilfunkcrack seit längerer Zeit permanent auf der Durchreise befindet trafen wir an. Ich aß noch eine Bocki im Schatten und begab mich dann zu den anderen.
Das Spiel begann und ich sah nichts. Kein Wunder bei 2 Treppenstufen. Die Stimmung litt von Anfang an unter der hässlichen gelben Fratze, die es heute einfach übertrieb.
Der KSC spielte ordentlich und ließ den Ansbachern keine Chance. Bis zur Halbzeit konnten einige der 5000 Zuschauer bereits 3 Tore der Blau-Weißen sehen, so sie denn einen Platz mit günstiger Sicht ergaunert hatten. Ich hatte wie gesagt keinen. Die Torschützen seien der Form halber nachgereicht: Da Silva, Freis und Iashvili (per Elfmeter). Im zweiten Durchgang reichte dem KSC ein ruhigeres Tempo, da die Herren Kapllani und Porcello den Sieg schließlich sehr eindeutig klarmachten. Mit Spannung können wir nun gemeinsam der nächsten Auslosung entgegen schauen.
Dank meines Ettlinger Bruders hatte ich einen Hut als Leihgabe auf dem Kopf und konnte in der zweiten Halbzeit, trotz hitziger Witterung am Gutelaunesupport teilhaben. Die Trommeln wurden immer wieder mit Wasser begossen, welches dann beim draufhauen schön in die Massen spritzte. Auch unser Triersong „Wir kommen ins Finale, lalalalala, mit Hertha und Karlsruhe, lalalalala“ wurde oft geschmettert.

Dann mussten wir uns leider schon wieder von den vertrauten Gesichtern aus Karlsruhe und zweien aus Strasbourg und Pisa (da fährt der freundliche Kollege alleine zu so einem Gurkenspiel aus Pisa mit dem Auto hoch!) verabschieden. Wir suchten die örtliche Sparkasse (Daniel hatte dort „Mäuschen“ erspäht) auf und fuhren anschließend weiter zu einem Dorfpostkasten um Post zu versenden. Warum guckte die Bushaltestellenbesatzung so entsetzt und fasziniert zugleich? Hatten wohl noch nie einen Turner gesehen! (Spricht man Turner englisch aus, heißt es Törner.)
Das Ehrenmitglied der GSB steuerte nun unser Fahrzeug, was mir Erholung verschaffen sollte. Danke! Leider hatte ich auch etwas Zeit frei zudrehen. Nachdem wir wieder getankt hatten und Efel, Silversabbo und Dennis in der Pflücke waren – natürlich nur in Höhen die Füchse springend nicht erreichen können – kamen wir wieder zum Rasthof Frankenwald. Endlich konnte ich bei zwei Kindern mit dem Plastikballsong glänzen. Am Ort der Schandtat von der Hinfahrt wurden diese Spielzeuge nämlich an die Kleinen verschenkt! Kein Wunder, Plastikbälle gibt es ja überall in der ersten Welt für wenig Geld. Während die anderen Ekelhaftes, Dennis ausgenommen – der aß alte Nudeln, reinstopften genoss ich die Kopfmassage des festgewurzelten Grabblers. Dann drehte ich den Spieß um und beschuldigte die Raststätte mir bei der Hinfahrt Ärger bereitet zu haben, Efel klatschte Erdkrümelnüsse aus dem Topf des Grabblers auf den Tisch und wir verfluchten die Einwohner in der Nähe von Wunsiedel, die eventuell alle Nazis sind. Daniel bekam beim Verlassen der Brücke einen Plastikball in die Hand gelegt und wir konnten sportliches Können der Parkplatzgesellschaft präsentierten.
Leider mussten wir schon wieder weiter (es sind nicht alle Arbeitsfaul wie ich), es hatte gerade solchen Spaß gemacht. Die letzten Kilometer bis zur Hauptstadt wurde es viel zu unanständig im hinteren Abteil. Die Gesprächsthemen waren zu sehr unter der Gürtellinie: Ich muss mich für das ein- oder andere schlimme Wort auf meinen Lippen und im geschriebenen Wort dringlich entschuldigen.
Ab der Elbe kam Nebel auf, wie Efel bemerkte auch im Auto und schon sahen wir wieder den Funkturm.
Insgesamt eine gewiss gelungene Auswärtsfahrt für nur 13€, wobei wir och noch dreie jespart ham, mit die Brombeern, kosten ja inne Koofhalle fürn janzet Schälchen sowat, wa.

Fazit: Alle Bundesligisten sind weiter.

kbk 2008