Karlsruher SC – 1.FC.Köln (2:1) (5.3.07)

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Da die GSBoys am Sonnabend Abend noch im Gasmobil gesudelt hatten und man am Sonntag außer pennen und chillen nichts macht, beziehungsweise den Feiertag heiligt, sah unser Wagen, nicht nur von außen, sondern auch von innen wahnsinnig schwäbisch aus. Ich hatte am frühen Montagmorgen zu viel Zeit mit dem Schmieren von Reisebrötchen verbracht, dass an saugen nicht mehr zu denken war. Also wischte ich schnell die Fußabdrücke halbwegs weg und schmiss die leeren Motschen aus dem Auto. Auf der Fahrt zum Kaiserdamm erklärte der Radiomoderator dann, dass die Schmach vom Samstag gegen die Bayern, am Sonntag Abend durch die Lausitzer wenigstens ein bisschen gemindert worden sei und dass er hiermit alle Hertha- und Cottbusfans grüßt..

Mit leider nur drei weiteren Insassen konnte die Fahrt ins Badener Land dann angetreten werden. Ohne Vorkommnisse schummelten wir uns an zahlreichen LKWs vorbei bis nach Mellingen. Der sonst etwas verpennte – immer wenn er Aufzeichnungen machen sollte, schlief er – Kollege Dario hatte herausgefunden, dass es dort eine Gastankstelle gibt. Es ist erschreckend, dass obwohl wir von Klimawandel, Treibstoffemission usw. hören, es in Deutschland sicher doppelt so viele McDonalds gibt wie Gastankstellen. In Mellingen sieht eine Gastankstelle im übrigen noch etwas anders aus. Man fährt durch das Dorf hindurch, hinter aufs Feld und da steht dann ein Tank, mit einer Zapfsäule und sonst nix. Wir haben uns fest vorgenommen bei der nächsten Tour nach KA, so wir schönes Wetter haben, an diesem idyllischen Ort ein Picknick zu veranstalten.

Weiter gings durch Thüringen. Wer mich kennt, weiß das mir das alte Schulfach „Heimatkunde“ sehr am Herzen liegt. Daher stellte ich die gewohnten Fragen, zu den Gegenden die mir so in den Sinn kam. Für Leute, die schon oft im GaSmoBil mitgefahren sind, ist dass natürlich ein Kinderspiel. Die heutige Besatzung allerdings war völlig überfordert. Ich stelle hier nochmal ein paar Fragen rein, ohne die Antworten zu nennen, da diese eindeutig Allgemeinbildung sind. Was sind die „drei Gleichen“? Wo ist die Leuchtenburg? Wie heißt der höchste Berg Brandenburgs? Wo ist das Steinhuder Meer? Wofür ist Burg bekannt? Woher kennt man Zörbig? Wie heißt das Wildschaf, das in unseren Breiten (vor allem im Elbsandsteingebirge) lebt? Wie heißt der höchste Berg der Rhön? Was ist der Limes? Wer kommt aus Hanau?…

Zugegebener Maßen kam ich etwa 10 Minuten lang selbst nicht auf das Wildschaf. Aber das kennt man schon und ich kann jedem raten, überlegt weiter! Das ist das beste Gehirntraining überhaupt. Ihr werdet Euch im Alter an Eure Jugendzeit erinnern und mir dankbar sein. Und meistens kommt es irgendwann. So auch bei mir, M U F F L O N röhrte ich heraus und war für eine ganze weile der glücklichste Mensch in Waldhessen. Meine Besatzung wirkte verstört und bat mich etwas halblang zu machen, als ich die Geschichte erzählte, wie ich als 12Jähriger den Bus der Kirchgemeinde, der als Ziel den Heidepark Soltau anvisiert hatte, in den Vogelpark Walsrode umgelenkt hatte. Es wurde nicht besser, als ich erwähnte, dass es dort Flamingos und Pinguine gab. Der Hitmix, den Heidi heute auflegte war sehr speziell. Angefangen wurde mit Gentleman, bevor die Prinzen kamen, dann gab es den „Hitmix-Koblenz“, bei dem Rammstein mit Tatu und Zweiraumwohnung ziemlich elektrolastig vermischt wurden, dem folgte ein HipHop-Mix mit dem Titel „Mixa“, dem folgte Nirvana, dem folgte die Bloodhoundgang (die nach zwei Liedern wieder rausgeschmissen wurde) und dem folgte der Blumentopf, bevor die letzen Meter Energy in KA gehört wurde. Insgesamt eventuell etwas strange.

Überpünktlich am Ziel, machten wir uns auf ins Fp, wo die eine Hälfte gerade Haus, Hof und Frau verspielte und die andere im neuen Pada las. Wir reihten uns gleich in die Lustige Gesellschaft ein und hatten uns einiges zu erzählen. Schließlich hatte man sich ja schon 6 Tage nicht mehr gesehen. Mein spezieller Freund aus Ettlingen hatte es verpasst zu essen, war seit der Schule im Fan-Projekt, hatte sein Geld verspielt und versoffen und machte nun Pläne wie er im Stadion an eine Currywurst käme. So gehts aufwärts mit der Jungend! Ich blätterte auch noch ein bisschen im Pada (zum lesen fehlte die Konzentration) und dann kam auch schon bald der unglaubliche Haufen der Pisani. Eine THChaltige Rauchwolke, von der unsere Gruppo noch nichtmal träumen kann, kündigte die Ankunft schon einige Minuten vorher an. Aus einem Auto auf dem Parkplatz vorm Fp hämmerten einige Bässe und drum herum war nun Party angesagt. Ich fand die Franzosen ja schon immer abgedreht, aber gegen 18 Italiener, wirken die fast wie wohlerzogene Streber. Irgendwann ging es dann zusammen mit den Pisani durch den Wald zum Stadion und Wolle hatte mit 18 Pisani, 9 Elsässern und (mit Exulanten) 7 Berlinern ganz schön was um die Ohren. Danke nochmal!

Die Choreo konnte man mal wieder nur sehr eingeschränkt und von hinten betrachten, da es 2 große Blockfahnen gab, von denen die eine vom Oberrang aus, vor unseren Augen, heruntergelassen wurde. Erzählt wurde mir aber, dass es sich um eine „Ede Bond“ Choreo handele, bei dem James Bond (2)007, das Gesicht von Ede Becker hatte, dem die „Lizenz zum Aufsteigen“ verliehen wurde. Die Aktion hatte, wie ich später auf Bildern erkennen konnte, tadellos geklappt und die Gegengerade begann mit ihrem akustischen Feuerwerk. Für mich ist es immer wieder etwas ganz besonderes und ich bekomme auch mit starkem Willen die Gänsehaut nie richtig weg. Von den Kölnern kam heute nichts, da diese leider im Protest standen.

Auf dem Platz ging es gleich ähnlich los wie auf den Rängen und die gut 30.000 Zuschauer im Wildpark durften nach 13 Minuten einen Sonntagsschuss ins linke Obere Eck von Basti Freis bejubeln. Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich den Kölner Ausgleichstreffer sechs Minuten später überhaupt nicht mitbekam und deswegen auch nichts dazu erzählen kann. Danach spielten die Mannschaften ziemlich gleichstark und beide hatten gute Möglichkeiten die Führung zu erzielen. Kurz nachdem Wechsel vergab dann Porcello ganz knapp eine riesige Möglichkeit. Doch der KSC steckte nicht auf, spielte weiter nach Vorne und konnte dann in der 66. durch Edmond Kapllani in Führung gehen. Klar versuchten die Domstädter noch einmal alles, aber die Blau-Weiße Verteidigung hielt und brachte dem KSC den Sieg, der mit nun mehr 11 Punkten vor einem Nichtaufstiegsplatz weiterhin KApolista ist.

Nachdem Spiel setzten sich dann die Riot Boys ab und wir lungerten noch ein bisschen vor dem Stadion rum bis wir zusammen mit den Pisani zurück zum Fp schlenderten. Die Franzosen wurden dann am Straßenrand erschreckt, als sie sich gerade in ihrem klapprigen Neuner etwas Ruhe gönnen wollten – was man auch als kleine Rache für den Überfall an einer Ampel vor 2 Wochen verstehen kann – und die Ostler spielten mit einer leeren Plastikmotsche auf der Straße. Im Fp gab es noch ein paar Abschiedszäpfle – natürlich im Moment nicht für mich – und kurz darauf verließen wir dann leider den lustigen Haufen, weil ich versprochen hatte das GaSmoBil um 7 wiederzubringen. Noch einmal mussten wir uns massiv über die wenigen Gastankstellen und deren schlechte Öffnungszeiten ärgern, bevor ich wie ein Blitz, laut jedes Lied mitsingend das ich kannte, durch die Nacht schoss. Wer einmal im GaSmoBil saß erkennt die Ironie.

Fazit: Man sagte wieder zu mir es sei verrückt, schon wieder in den Süden zum Fußball zu fahren. Ich kann nur sagen es hat sich sehr gelohnt und ich werde es immer wieder tun.

HERTHA-KARLSRUHE-STRASBOURG-PISA

kbk 2007